ATLANTIKTÖRN: Faial/Azoren nach Lissabon
Törnbeschreibung
Horta/Faial – die blaue Insel
Faial wird auch die blaue Insel genannt, da sie in den Sommermonaten kilometerlang von blauen Hortensienhecken durchzogen wird. Die größte Attraktion der Insel liegt im Westen – hier kam es 1975 zu einem heftigen Vulkanausbruch des Capelinhos, der eine wüste Landschaft hinterlassen hat. Hier gibt es auch ein interessantes Museum.
Im Zentrum der Insel liegt der Caldeira, ein mächtiger Kraterkessel, 300m tief, der ehemals einen See beinhaltete, der aber während des Vulkanausbruchs versickerte. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz.
Horta, unser Ausgangshafen, ist ein Knotenpunkt der transatlantischen Kommunikation. Viele Jahre war Horta wichtiger Zwischenhafen für Schiffe, Flugzeuge, Nachrichten und Telefongespräche. Die Deutsch-Atlantische Telegraphengesellschaft stellte am 1. September 1900 über Horta eine erste Verbindung von Emden nach New York her. Die gut erhaltenen Häuser der Colonia Alemão sind seltene Beispiele für deutsche Kolonialarchitektur des wilhelminischen Kaiserreiches.
Heute ist Horta mit seinem bunten Yachthafen Zentrum des nordatlantischen Yachting. Die Hafenmauer ist weltberühmt: bunt bemalt, verewigt sich hier jeder Segler der hier über den Atlantik Stopp macht. So heißt es „Nur der habe eine glückliche Weiterreise, der im Hafen von Horta ein Bild hinterlasse.“ Von der Kaimauer nur ein paar Meter entfernt ist die berühmteste Kneipe zwischen Europa und Amerika: Peters Cafe Sport. Hier gibt es den besten Gin zwischen Gibraltar und Jamaica, und ist Treffpunkt vor allen Dingen für Segler, und ein Ort mit ganz besonderer Atmosphäre.
Lissabon – Hauptstadt Portugals
Die Segelstrecke führt uns bis hin nach Lissabon, der portugiesischen Hauptstadt. Schon alleine die ca. 90 Minuten lange Passage des Flusses Tejo ist ein Erlebnis. Wir segeln unter der Ponte 25 Abril durch, einem 3,2 km langem Brückenzug, mit einer 2278m langen Hängebrücke. Sie ist die zweitlängste der Welt mit kombiniertem Straßen – und Eisenbahnverkehr. Wir segeln vorbei am Padrao dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen) an dessen Spitze Heinrich der Seefahrer zu sehen ist.
Portugal blickt auf eine aufregende Vergangenheit als Seefahrernation und Kolonialmacht zurück. Dies sieht man auch heute noch überall in Lissabon. Lissabon ist eine sehr vielschichtige, weltläufige Stadt wo viele Kulturen aufeinander treffen. Ein Bummel durch die engen Altstadtgassen der Baixa, mit ihren Fliesenfassaden und mittelalterlichen, engen Gassen ist ein Muss. Sehenswert sind auch der Torre de Belem, ein Wachturm der auch das bekannteste Wahrzeichen Lissabons ist, und das Mosteiro dos Jeronimos im Stadtteil Belem, das Hieronymus-Kloster, wo sich auch die Grabstätte des Seefahrers Vasco da Gama befindet. Beides wurde 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Ebenso ein Muss: eine Kostprobe des bacalhau, luftgetrocknetem, gesalzenem Kabeljau, sowie den Pastell de Nata, ein delikates Puddingtörtchen mit Zimt und Puderzucker bestäubt.
Hier endet unser Törn, voll mit eindrucksvollen Erlebnissen und neu-gelerntem.
Das letzte Abenteuer auf unserer Erde sind unsere Meere und Ozeane
Für den Seemann ist das Meer keine Sache, für ihn ist es ein Wesen, dem man mit Respekt und Liebe begegnen muß. Wie recht er hat, erlebst du besonders beim Segeln. Wenn die Küste hinter der Kimm versinkt, sind die persönlichen Sorgen vergessen, es zählt nur noch die See, der Wind, das Schiff und die Crew. Wenn die Sonne aus dem Meer taucht, wenn du den Wind auf dem Gesicht, das Spiel der Wellen fühlst, wenn du die schwimmenden Inseln siehst, wirst du dich selbst und die „Zeit“besser begreifen.
Wenn du fernab vom Touristenrummel in einer der schönen Buchten ankerst, wird in dir eine Seite klingen, die du bisher nicht kanntest. Wenn das Schiff mit deiner Mithilfe mit dem vom Wind gefüllten Segeln durch die See rauscht, werden die Begriffe Unabhängigkeit und Freiheit für dich einen neuen Aspekt erhalten. Fahrten-/Blauwassersegeln muss kein Leistungssport sein, es ist vielmehr sinnvolle sportliche Betätigung, verbunden mit intensivem Naturerlebnis.
Körper, Geist und Psyche erholen sich ohne hektische und krampfartige Bemühungen ganz von allein. In der Mehrzahl der Tage zieht das Schiff ruhig seine Bahn. Es ist dies die Zeit, wo sich jeder „sein Plätzchen“ sucht, die Zeit der guten Gespräche, die Zeit, in der man gemeinsam darüber nachdenkt, was der nächste Tag bringen soll. Es gibt jedoch auch Tage mit spiegelglatter See, wo man das Schiff nur mit dem Motor bewegen kann; es gibt Tage, da taucht der Bug krachend in die See und schickt Schauer von Seewasser über das Deck. Es gibt wunderbare Nächte, an denen niemand daran denkt zu schlafen; es gibt Nächte, in denen das Schiff unruig am Anker zerrt und der Regen auf das Deck prasselt; und es gibt auch Pannen. Kurz gesagt, kein Tag ist wie der andere.
Eines allerdings gibt es fast ohne Ausnahme: Gemütlichkeit und das Gefühl eines erfüllten Tages.
Empfohlene An- und Abreise:
Empfohlene Anreise:
Flüge nach Horta vom europäischen Festland verkehren über Lissabon. Von und nach Lissabon starten regelmäßig Flüge von nahezu allen europäischen Flughäfen.
Die Marina ist vom Flughafen in Horta bequem in 15 min mit dem Taxi zu erreichen. Die Taxifahrt kostet ca. 15 €. Außerdem verkehren viermal täglich öffentliche Busse zwischen Horta und dem Flughafen.
Empfohlene Abreise:
Flüge von Lissabon werden von TAP Portugal, Lufthansa, Eurowings, EasyJ, Swiss u.s.w. angeboten.
Gerne beraten und unterstützen wir euch bei der Organisation der An- und Abreise.
Die Flugpreise können sich deutlich verringern je eher ihr bucht.